Unterwegs nach Betlehem

Familiengottesdienst
am 5. Dezember 2004 um 10:00 Uhr




Eingangslied: "" Nr.
Pfarrer zündet die Kerzen des Adventskranzes an.
Im Namen des Vaters ...
Der Herr, der uns Licht und Freude schenkt, ist mit euch!

Begrüßung

Peter:
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene,
zu unserem Familiengottesdienst begrüßen wir euch alle sehr herzlich. Stellt euch vor, da habe ich gerade einen völlig nervösen Fremdenführer getroffen. Der hastet da auf dem Kirchplatz umher und murmelt da so etwas wie „Höchste Zeit!" und „Ich komme bestimmt zu spät!".
Was so ein Fremdenführer ist? Na, das ist einer, der den Reisenden Sehenswürdigkeiten zeigt - in allen möglichen Ländern, in denen er selbst schon war oder auch nicht. Ach, da kommt er ja schon selbst!

[Fremdenführer (Werner) kommt von hinten in die Kirche]

Fremdenführer: Jetzt pressiert es aber! Ich hab ja nur noch knappe vier Wochen Zeit, dann ist schon Weihnachten! Spätestens da muss ich unbedingt in Betlehem sein. Ich will doch pünktlich dabei sein, wenn Jesus geboren wird!

[Er spricht einzelne Leute in den Bänken an]

Fremdenführer: Waren Sie schon mal in Betlehem? Nein? Dann wissen Sie wohl auch nicht, wie ich dorthin komme? - Wissen Sie vielleicht, wo es da nach Betlehem geht?

[Frägt drei, vier Leute, bis er dann in den Altarraum kommt]

Fremdenführer: Herr Pfarrer, wissen Sie, wie man nach Betlehem kommt?

Pfarrer: Ja, so einfach ist das nicht! Betlehem ist ein Ort, zu dem nur Menschen hinkommen, die sich auf den Weg machen, die den Mut haben, ihr Leben zu ändern und sich immer wieder von der Liebe Gottes anstecken lassen.
Jemand, der aus seinen Fehlern nichts lernen will, wem seine Mitmenschen egal sind, der verpaßt garantiert die Geburt von Jesus, dem Sohn Gottes!
Deshalb erinnern wir uns im Gottesdienst oft daran, dass in unserem Leben die Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu kurz kommt.
Das wollen wir auch jetzt tun.

Bußakt

Pfarrer: Wir grüßen unserern Herrn Jesus Christus: Gütiger Gott, erbarme dich unser. Lasse uns die Sünden nach und schenke uns die Ruhe und Zeit, die wir brauchen, damit wir mit reinem Herzen diese Feier begehen.

Glorialied "" Nr.

Tagesgebet

Guter Gott,
wir wollen uns auf den Weg nach Betlehem machen, denn wir wollen dabei sein, wenn Jesus zur Welt kommt. Wir wollen dabei sein, wenn die Liebe Gottes unter uns Menschen sichtbar wird. Begleite du uns auf dem Weg, sei uns nah, jetzt und alle Tage unseres Lebens. AMEN

Lesung

Jes 11,1-10
Lesung aus dem Buch Jesaja
An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. [Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht.] Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.
oder gekürzt:
Es wird einen Tag geben, da wird der Messias kommen. Wie eine Blume wird er aus der Wurzel erblühen. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.

Lied: ""

Evangelium

Mt 3, 1-12
Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.

Spiel zum Evangelium


[Beim Taufstein steht Johannes der Täufer, vor dem Altartisch stehen zwei Hirten, in der Nähe des Ambos stehen Maria und Josef. Der Fremdenführer holt sich 2-3 Kinder aus den vorderen Bänken und sagt:]

Fremdenführer: Nun versuchen wir, miteinander den Weg nach Betlehem zu finden. Ich kenne mich da leider nicht aus, denn ich bin noch nie dort gewesen. Aber wir werden schon jemanden finden, der uns den Weg zeigen kann!

[Sie gehen zu Johannes, dem Täufer]

Fremdenführer: Sag uns doch bitte, wie kommen wir nach Betlehem? Wie können wir die Geburt des Erlösers miterleben?

Johannes: Hört, ihr Leute! Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht einmal wert, ihm die Sandalen aufzumachen! Ich habe euch nur mit Wasser getauft, aber er wird euch mit Heiligem Geist taufen! Lasst euch taufen, kehrt um, ändert euer Leben, dann könnt ihr die Geburt des Erlösers erfahren!

Pfarrer: Wißt ihr, wer das war? Das war Johannes, der Täufer. Viele Leute glaubten, er sei der Messias. Aber er hat die Geburt Jesu nur angekündigt. Vieles, was Johannes gepredigt hat, hat später auch Jesus gesagt: dass die Menschen umkehren sollen, dass sie einander Gutes tun sollen, dass sie Gott vertrauen sollen. Wenn wir das tun, dann sind wir nicht mehr weit von Betlehem entfernt!

[Die Reisegesellschaft marschiert weiter zum Hochaltar, zu den beiden Hirten]

Fremdenführer: Schaut mal, da sind Hirten. Gehen wir mal näher ran!

Hirte 1: Den ganzen Tag kümmern wir uns hier draußen um die Schafe, wir übernachten sogar bei ihnen, auch wenn es nachts manchmal ganz schön kalt werden kann. Geld haben wir nicht viel, und die Leute in den Städten und Dörfern behandeln uns oft wie den letzten Dreck. Ob uns nicht auch Gott verachtet?

Hirte 2: Manchmal habe ich auch so ein Gefühl. Aber dann erinnere ich mich immer wieder an das, was die alten Propheten gesagt haben: die reden doch von der Geburt eines Friedensfürsten, eines Messias! Der wird gerade für uns einfache Leute Gerechtigkeit schaffen. Der mag uns sicher genauso wie die feinen, vornehmen Leute!

Pfarrer: Ja, die Hirten hier in der Gegend haben es nicht so einfach. Aber auch sie hoffen auf die Geburt des Gottessohnes. Und schon bald wird sich ihre Sehnsucht erfüllen. Betlehem ist nicht mehr weit!

Fremdenführer: Schaut mal, da vorne stehen ein Mann und eine Frau. Vielleicht wissen die, wie wir Betlehem finden können!

[Die Reisegesellschaft gehen zu Maria und Josef]

Josef: Kannst du noch, Maria?

Maria: Ja, Josef, es geht schon noch!

Josef: Worüber denkst du denn gerade nach?

Maria: Ich denke immer noch daran, was der Engel gesagt hat: 'Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Heilige, das geboren wird, Sohn Gottes genannt werden.'

Josef: Es ist ja auch unglaublich, dass uns Gott in einem Menschen ganz nahe kommt. Das ist einfach wunderbar!

Pfarrer: Jetzt sind wir wirklich nicht mehr weit von Betlehem und Weihnachten entfernt. Aber wir müssen hier erst einmal eine Pause machen. Wer aber von euch weiter mit nach Betlehem kommen will, der ist in den kommenden Wochen herzlich zu den Gottesdiensten eingeladen. Für euch Kinder gibt es nach jedem Sonntagsgottesdienst ein kleines Geschenk, das ihr vor Weihnachten zu einem Mobile zusammenbauen könnt. Die Texte der Heiligen Schrift, die wir in diesen Gottesdiensten hören, werden uns immer näher nach Betlehem, zum Gottessohn, bringen.
AMEN

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Pfarrer: Guter Gott, wir machen uns auf den Weg nach Betlehem, weil wir hoffen, dass durch die Geburt deines Sohnes die Welt heller und heiler werden kann. Deshalb bitten wir dich:
Pfarrer: Ja, guter Gott, du bist das Licht der Welt, und Jesus hat es uns gezeigt. Dafür danken wir durch Christus, unsern Herrn.

Gabengebet


Guter Gott, Brot und Wein sind Zeichen deiner Liebe und Fürsorge. Lass sie auch zum Zeichen dafür werden, dass auch wir bereit sind zu teilen und deine Liebe an andere weiterzugeben. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. AMEN


Sanctuslied: "" Nr.
Lied: "Vater Unser" Nr. 68
Agnus Dei: "" Nr.
Lied zur Kommunion: ""

Meditation nach der Kommunion (Pfarrer oder Werner, Peter)

[Peter hält einen Mobile-Stern in der Hand]
Stern (Peter): Grüß Dich, kannst du mich sehen? Hier, hier oben bin ich!

Pfarrer (oder Werner): Oh, wer bist du denn?

Stern: Ich? Ich bin doch der kleine Stern! Kennst du mich nicht?

Pfarrer: Ich weiß nicht so recht. Erzähl uns doch etwas von dir.

Stern: Ich begleite euch doch durch die Adventszeit und zeige euch den Weg bis Weihnachten.

Pfarrer: Das verstehe ich nicht.

Stern: Ich zeige den Großen und Kleinen doch, was sie tun müssen, damit auf der Erde Weihnachten wird.

Pfarrer: Was musst du uns denn da zeigen? Wir wissen doch schon, was wir bis Weihnachten noch alles machen müssen, Geschenke einkaufen, Adventskalender öffnen, Päckchen packen, Christbaum kaufen...
Du siehst, wir wissen eigentlich schon ganz gut Bescheid.

Stern: Ja, ja, ich weiß. Aber ich möchte dir noch ein paar Dinge zeigen. Du scheinst ja das Wichtigste zu vergessen!

Pfarrer: Hhm, ja wenn das so ist! Aber was strahlst du denn plötzlich so hell?

Stern: Ich habe eben schon genauso gestrahlt! Du schaust jetzt nur besser hin!

Pfarrer: Du meinst, ich sollte mir mehr Zeit nehmen, mich genau umzuschauen?

Stern: Ja, und dann fällt dir bestimmt auch ein, was in der Adventszeit am Wichtigsten ist. Du sollst in dieser Zeit besonders gut darauf achten, dass auch Du für andere Menschen so strahlst wie ich.

Pfarrer: Tja, wenn ich dich so anschaue, dann erinnert mich dein Strahlen daran, dass ich mal wieder meinen kranken Freund besuchen könnte, der gerne mit mir reden möchte.

Stern: Jetzt weißt du endlich, was ich meine!

Pfarrer: Danke, kleiner Stern, dass du zu mir gekommen bist und mir erklärt hast, wie wir selbst in der Adventszeit zum Licht für andere werden können.

Schlussgebet

Guter Gott,
wir haben deine Einladung angenommen
und mir dir zusammen Mahl gefeiert.
Dankbar haben wir deine Frohe Botschaft gehört
und bitten Dich: Bleibe Du stets bei uns,
unseren Familien und unseren Freunden.
Denn du schenkst uns das, was wir zum Leben brauchen
durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Pfarrer: Er weißt nochmals darauf hin, dass die Kinder am Ende des Gottesdienstes ein kleines Geschenk bekommen. Wer das letzte Mal keinen Stern bekommen hat, kann sich auch diesen noch abholen.

Schlusslied: "" Nr.


Rollen:

Fremdenführer: Werner Schmidhammer
Johannes d. Täufer: Johannes Ihrler
Hirte1: Franziska Ihrler
Hirte2: n.n. von Werner
Maria: Rebecca Schuh
Josef: Josef Schmidhammer
Stern: Peter Ihrler

(vorbereitet von Werner Schmidhammer und Peter Ihrler)
Quellen:
http://www.eberhard-gottsmann.de/Gottsmann/98_2adv.htm
http://www.kinderkirche.de/themen/advent/advent-03.htm



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