Fragen und Antworten
Sie kennen vielleicht aus der Computerwelt die Q&A, die "Questions and Answers". Wir möchten einmal
das Gleiche probieren. Allerdings geht es hier nicht um Fragen zu Hard- und Software, sondern um Fragen nach
unserem Glauben und der Kirche.
Wenn Sie Fragen haben, dürfen Sie uns gerne eine E-Mail
(pfarramt@pfarrei-grossmehring.de)
schreiben. Selbstverständlich behandeln wir Ihre Anfrage streng vertraulich. Geben Sie bitte an, ob Ihre Frage persönlich an Sie beantwortet werden
soll oder wir sie hier - natürlich anonym - aufnehmen dürfen.
Wir bemühen uns, die Fragen möglichst kurz und verständlich zu beantworten. Wir erlauben uns, Fragen
umzuformulieren und in einen allgemeineren Bezug zu setzen. Bedenken Sie auch, dass die Antworten Meinungen sind,
die nicht unbedingt die "absolute Wahrheit" sind. Es wird jedoch immer versucht im Sinne der katholischen Kirche zu antworten.
Fragen:
Was bringt mir der christliche Glaube?
Sabbat oder Sonntag?
Wo liegen die Unterschiede zwischen Evangelisch und Katholisch?
Was ist der Unterschied zwischen einem Priester und einem Pfarrer?
Wohin fließt meine Kirchensteuer, die ich zahle?
Was ist das Alte, was ist das Neue Testament?
Wo ist der Unterschied zwischen Koran und Bibel?
Warum heißt es einmal Jesus, einmal Christus, Sohn Gottes?
Was ist eine Patientenverfügung?
Wie kann es sein, dass Menschen ein zweites Mal kirchlich heiraten?
Wo sind unsere Toten?
Was ist der Sinn des Lebens?
Darf man Gott anklagen und beschimpfen?
Wer ist Jehova?
Was bringt mir der christliche Glaube?
Was habe ich davon - von Menschen, Natur, Gott? Was nützt mir dieses und jenes? Bewirkt es etwas Positives bei mir? Was bringt es mir für meine Wellness, mein Wohlbefinden? Verschafft mir der Glaube spontane Glückserlebnisse?
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Sabbat oder Sonntag?
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... und Gott ruhte am siebten Tag von seinem Werk. Deswegen feiern die Juden am siebten Tag der Woche
den Sabbat, an dem auch sie ausruhen und in die Synagoge gehen.
Nach dem Sabbat aber, als es zum ersten Tag der Woche aufleuchtete (Mt 28,1 - 6) war Jesus auferstanden.
Weil Jesus am ersten Tag der Woche auferstanden ist, feiern wir Christen an diesem Tag den "Tag des Herrn",
also den Sonntag.
Das ist - zugegeben - ein bisschen verwirrend, denn viele von uns haben in der Schule gelernt, dass ein Tag
heilig sein soll, nämlich der Tag an dem auch Gott von seiner Schöpfung ausruhte. Das wäre allerdings genau
genommen der Sabbat, also unser Samstag.
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Zum anderen geht für viele von uns Europäern die Woche am Montag an und endet mit dem Wochen-"Ende"
(Samstag und Sonntag). Auch fangen die meisten Monatskalender mit dem Montag an und enden mit dem
Sonntag. Streng genommen müssten aber die Christen eigentlich sagen, dass der Sonntag der erste Tag
der Woche ist. Seit 1976 gibt es eine Norm (DIN 1355), die den Montag zum ersten Wochentag macht und seit 1978 sogar einen Beschluss der UNO.
Warum feierten die Christen nicht von Anfang an gleich am Sabbat? Dann wäre es nie zu dieser Verwirrung
gekommen. Zum einen dachten die frühen Christen sicher nicht so weit in die Zukunft. Ein zweiter Grund war,
dass sie ja der Auferstehung von Jesus gedachten und die war ja eben am Oster-Sonntag. Außerdem war ein
Großteil der ersten Christen Juden und der praktizierte ihren jüdischen Glauben weiterhin. Zum jüdischen
Gesetz gehörte auch die Sabbatruhe, an der es nicht möglich gewesen wäre, sich zum Gedächtnis an den
Tod und die Auferstehung des Herrn zu treffen. Zu bemerken sei noch in diesem Zusammenhang, dass die
Heidenchristen (also Christen, die nicht Juden waren) nicht die jüdischen Gesetze einhalten mussten. Dass
Heidenchristen "vom Gesetz frei" waren, setzte Paulus gegen die anderen Apostel, allen voran Petrus, durch.
Es gibt jedoch auch einige christliche Kirchen, die sich dieser Meinung nicht anschließen und am Samstag
(Sabbat) ihren Feiertag haben.
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Wo liegen die Unterschiede zwischen Evangelisch und Katholisch?
Sowohl katholische als auch evangelische Christen glauben an Jesus Christus. Die Gemeinsamkeiten im Glauben sind wesentlich größer als die Unterschiede.
Es gibt wenig Christen, die aus Glaubensgründen von der einen Konfession in die andere wechseln. Die Taufe wird von beiden Konfessionen anerkannt, das
heißt, es wird bei einem Wechsel nicht nochmals getauft.
Die Trennung erfolgte vor über 400 Jahren. Wer damals katholisch blieb oder evangelisch wurde, entschied nicht der einzelne Christ, sondern der jeweilige Fürst
oder Landesherr für sich und damit automatisch für alle seine Untertanen. Die Grenzen zwischen einzelnen Dörfern zum Beispiel in der Gredinger Gegend sind
heute noch deutlich - man sieht es an den Häusern und man hört es am Dialekt. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich viele Dinge verfestigt, die heute eine
Wiedervereinigung leider schwierig machen.
Man kann zumindest für Deutschland nicht sagen, dass die evangelischen Christen konservativer oder progressiver sind als die Katholiken. "Evangelische Kirche" wird heute als Oberbegriff für Lutherische wie Reformierte Kirchen (Anhänger von Zwingli und Calvin) verstanden. In Bayern gibt es in erster Linie die lutherische Kirche, so auch die Gemeinde St. Lukas in Ingolstadt zu der auch Großmehring gehört.
Wesentliche Unterschiede in der kirchlichen Praxis zwischen den Konfessionen:
- Im Verständnis der Reformierten Kirchen ist in der Abendmahlsfeier Brot und Wein nur Zeichen (symbolhaft) von Leib und Blut Jesu Christi. Unverzehrtes Brot und Wein ist danach
wieder "normales" Brot und "normaler" Wein. In der katholischen und lutherischen Eucharistiefeier wird Jesus Christus in Brot und Wein real gegenwärtig, so dass die Gläubigen durch das Essen und Trinken leiblich an Christus Anteil bekommen. In diesem Punkt sind also die Lutherischen Kirchen der katholischen Kirche näher als den Reformierten Kirchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Abendmahl).
- Der Papst ist der Bischof von Rom und der oberste Hirte von der römisch-katholischen Kirche, nicht der evangelischen Kirchen. Die evangelischen Kirchen sind weitaus
weniger hierarchisch organisiert. Die besondere Aufgabe des römischen Bischofs ist, die Kirche zusammenzuhalten, sie in der Einheit des Glaubens und es Lebens
zu bewahren.
- Unterschiedliche Auffassungen gibt es auch in der Bedeutung der "apostolischen Sukzession" (ununterbrochene Weitergabe der amtlichen Vollmacht und Zeugenschaft von den Aposteln bis in die Gegenwart). Für den Vorsteher der Feier des evangelischen Abendmahles ist diese nicht unbedingt Voraussetzung. Dieser "unscheinbare" Punkt ist für die katholische Kirche (aber z. B. auch der schwedischen lutherischen Kirche) das größte Hindernis für eine Wiedervereinigung. (http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolische_Sukzession, weitere Infos hier).
- Die Bibel ist die wichtigste Quelle und hat deshalb die zentrale Bedeutung in den evangelischen Gottesdiensten, Veröffentlichungen und theologischen Forschungen.
In der katholischen Kirche gilt neben der Bibel noch die "Tradition", also die Geschichte der Kirche mit ihren Synoden und Konzilen. Das mag zunächst seltsam
erscheinen. Es war aber die Geschichte mit all Ihren Erfahrungen und Erkenntnissen, die die Kirche über 2 Jahrtausende bis heute - mit vielen Höhen und Tiefen -
erhalten hat.
- In der katholischen Kirche dürfen Frauen noch keine Pfarrerinnen oder Bischöfinnen werden. In evangelischen Kirchen können inzwischen aufgrund der sich
verändernden gesellschaftlichen Ansichten der Rolle von Frau und Mann auch Frauen Pfarrerin und Bischöfin werden.
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Was ist der Unterschied zwischen einem Priester und einem Pfarrer?
Der Pfarrer (oder in Norddeutschland Pastor) ist der Vorsteher einer Kirchengemeinde, einer Pfarrei. Der Priester ist durch Christus gesandt und vom Bischof geweiht.
Seine wesentliche Aufgabe ist der Dienst am Evangelium, der sich in der Feier der Eucharistie vollendet. Ein Pfarrer muss immer auch Priester sein. Es gibt
jedoch viele Priester, die keine Pfarrer sind und andere Aufgaben in der Kirche wahrnehmen, wie zum Beispiel Krankenhausseelsorger,
wissenschaftliche Tätigkeiten, Bischof ... Das Wort Priester wird in den deutschen evangelischen Kirchen nicht verwendet, in der schwedischen lutherischen Kirche z. B. schon.
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Wohin fließt meine Kirchensteuer, die ich zahle?
Die Verwendung der Kirchensteuer wird in den einzelnen Diözesen festgelegt. Folgender Link gibt über die Verteilung im Bistum Regensburg
Auskunft:
www.bistum-regensburg.de/borPage000053.asp.
Und hier finden Sie häufig gestellte Fragen zur Kirchensteuer:
www.bistum-augsburg.de/ba/opencms/sites/bistum/finanzen/kirchensteuer/index.html.
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Was ist das Alte, was ist das Neue Testament?
Die Bibel der Christen wird aufgeteilt in das Alte Testament und das Neue Testament. Das Alte Testament erzählt die Geschichte Israels, das heißt wie
Gott den Israeliten immer wieder geholfen hat und wie die Menschen das damals empfunden haben. Das Neue Testament enthält die Lebensgeschichte
und die Reden von Jesus und seiner Anhänger und die Anfänge der Kirche. Die Bücher des Alten Testaments wurden im 1. Jahrtausend vor Christus
geschrieben; die Bücher des Neuen Testaments wurden etwa im Jahr 110 nach Christus fertig gestellt.
Das Alte Testament besteht aus sehr schön gestalteten Erzählungen, aber auch Gedichten (unter anderem die Psalmen) und Liedern. Es entspricht im
Großen und Ganzen den "Schriften" der Juden. Das Alte Testament wird inzwischen auch ERSTES Testament genannt, um deutlich zu machen, dass die
Bücher der jüdischen Religion nicht Vergangenheit sind.
Das Neue Testament besteht aus
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vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes):
Die Evangelisten haben die Worte (kurze prägnante Sprüche, Gleichnisse), Taten und Geschichten von Jesus aufgeschrieben.
Jeder der vier hat es so aufgeschrieben, wie er es erfahren hatte und was er für wichtig ansah an uns weiterzugeben.
- der Apostelgeschichte:
Sie erzählt wie es nach dem Leben von Jesus weiterging. Sie berichtet vor allem ausführlich über Petrus und
Paulus und wie sie den Glauben an Jesus Christus in die Welt getragen haben. Sie gibt einen wichtigen Einblick
in das Leben der ersten Christen.
- die Briefe des Paulus und anderer Apostel und Missionare:
Von den 27 "Büchern" des Neuen Testaments sind 21 Briefe. Viele davon sind an die ersten Christengemeinden gerichtet
und die Inhalte sind ein wesentlicher Bestandteil unseres heutigen christlichen Glaubens.
- die Apokalypse des Johannes:
Die bildhafte Sprache dieses Buches ist für uns heute schwer verständlich.
Zwischen der evangelischen und der katholischen Bibel gibt es kleine Unterschiede.
Außerdem gibt es so genannte apokryphe Texte, die nicht in die Bibel aufgenommen worden sind, so zum Beispiel das Thomasevangelium. Vor allem
durch Weihnachtsgeschichten sind uns Teile dieser apokryphen Schriften bekannt.
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Wo ist der Unterschied zwischen Koran und Bibel?
Der Koran ist das zentrale Buch der Mohammedaner, der Gläubigen des Islam. Die Bibel ist das Buch der Christen, also derjenigen Menschen, die an Jesus Christus glauben.
Die Mohammedaner glauben, dass Gott Wort für Wort dem Propheten Mohammed diktiert hat und dieser es genau so im Koran niedergeschrieben hat. Die Christen glauben,
dass Menschen ihre Erfahrungen mit Gott in verschiedenen Erzählungen, Gedichten und Liedern an ihre Nachfahren überliefert haben. Sie wurden dann bald oder oftmals
sehr viel später niedergeschrieben und in Büchern zusammengefasst. Gott hat sich also den Menschen gezeigt und er hat ihnen geholfen und die Menschen haben diese
Erlebnisse aus Dank und mit Begeisterung weitererzählt und niedergeschrieben. Diese Menschen waren keine Geschichtsschreiber im heutigen Sinn, die versucht haben,
alles Geschehene "objektiv" zu beschreiben. Denken Sie an einen Unfall über den sie einmal einen sachlichen Zeitungsbericht lesen und einmal einem Menschen zuhören,
der in den Unfall verwickelt war. Lesen Sie doch einmal so die Bibel, z. B. Das zweite Buch Mose (Das Buch Exodus) Kapitel 3 oder Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 24, 13.
Falls Sie keine Bibel zu Hause haben, dann probieren Sie doch einmal http://bibel.cid.net oder alt.bibelwerk.de/bibel/.
Und wenn Sie einmal im Koran lesen möchten:
www.intratext.com/X/DEU0018.HTM
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Warum heißt es einmal Jesus, einmal Christus, Sohn Gottes?
Jesus ist der Name, so wie jemand heute Florian, Markus, Maria oder Theresa heißt. Christus, Sohn Gottes, Messias, König der Juden
sind Namen, die die Bedeutung von Jesus hervorheben.
Der Name Jesus ist auch heute noch üblich, allerdings nicht bei uns in Deutschland. Im alten Israel war es ein ganz normaler Name.
In den spanisch-sprachigen Ländern, zum Beispiel, gibt es heute viele Menschen, die Jesus heißen.
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So hat Jesus seinen Namen geschrieben.
Jesus schrieb seinen Namen "Jeschua". Diese Schrift stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. |
Christus ist griechisch und heißt der Gesalbte. Könige wurden in der Antike gesalbt. Das Wort Christus beziehungsweise König weist
also auf die ungeheure Wichtigkeit von Jesus hin. Messias ist eigentlich nur das hebräische Wort für Gesalbter. Alle Juden warteten zur
Zeit Jesu auf den "Messias", der die Israeliten retten soll. Man dachte dabei jedoch mehr an einen mächtigen und prunkvollen König
wie es David oder Salomon waren. "Sohn Gottes" ist wohl der radikalste Begriff, den man Jesus gab und den er auch sich selber gab. Er bezeichnet
die engste und intimste Beziehung, die jemand zu Gott haben kann.
Beim Lesen des Neuen Testamentes fällt auf, dass die Evangelien und Briefe verschiedene Vorlieben haben. Einige Schriften verwenden häufig das
Wort "Jesus" (die Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas), Paulus verwendet fast nie "Jesus", sondern fast ausschließlich "Christus". Schmökern
Sie doch mal im Neuen Testament und lassen sich überraschen wie Jesus betitelt wird.
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Was ist eine Patientenverfügung?
Wenn Sie krank sind, haben Sie das Recht, über die medizinische Behandlung zu entscheiden.
Problematisch wird es allerdings, wenn Sie so krank sind, dass Sie Ihren Willen nicht mehr kundtun
können. Sie können dann nicht mehr gefragt werden, ob Sie beispielsweise eine Operation
wünschen, die nur geringe Aussichten auf eine Verbesserung Ihrer Gesundheit hat oder andere
schwerwiegende Nebenwirkungen hat.
Es gibt die Möglichkeit, dass Sie Ihren Willen schriftlich festlegen, bevor sie dazu
unfähig werden. Eine solche Erklärung nennt man Patientenverfügung. Wenn eine
Patientenverfügung ernsthaft verfasst ist, sollte sie für einen Arzt verbindlich sein. Über die rechtlichen Grundlagen wird derzeit in Deutschland diskutiert.
Mit einer Patientenverfügung können grundsätzlich sowohl Maßnahmen der sog.
“passiven” als auch der sog. “indirekten Sterbehilfe” gefordert werden. Sie können also
verlangen, dass lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen werden sollen oder schmerzlindernde
Medikamente verabreicht werden, selbst wenn diese sich möglicherweise lebensverkürzend
auswirken könnten.
Bevor Sie eine solche Patientenverfügung verfassen oder verfassen lassen, sollten Sie
sich über Ihre Einstellungen und Werte im Klaren sein.
Die folgenden Fragen sollten Sie anregen, über Ihre eigenen Lebenseinstellungen und
Wertvorstellungen nachzudenken:
-
Können Sie Ihr Leben rückblickend als gelungen bezeichnen? Oder würden Sie
lieber - wenn Sie könnten - Ihr Leben ganz anders führen? Sind Sie enttäuscht
worden vom Leben? Gibt es viele unerfüllte Wünsche, von denen Sie hoffen, dass sie
zukünftig noch erfüllt werden könnten?
-
Wie sind Sie bisher mit leidvollen Erfahrungen in Ihrem Leben umgegangen? Haben Sie sich dabei
von anderen helfen lassen oder haben Sie versucht, alles allein zu regeln und alles mit sich
selbst auszumachen?
-
Haben Sie Angst, anderen zur Last zu fallen oder sind Sie der Meinung, dass Sie sich getrost
helfen lassen dürfen?
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Welche Rolle spielt die Religion in Ihrer Lebensgestaltung? Und welche Rolle spielt sie in
Ihren Zukunftserwartungen, auch über den Tod hinaus?
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Wollen Sie noch möglichst lange leben? Oder ist Ihnen die Intensität Ihres zukünftigen
Lebens wichtiger als die Lebensdauer? Geht Ihnen Qualität des Lebens vor Quantität
oder umgekehrt, wenn beides nicht in gleichem Umfang zu haben ist?
-
Wie wirken Behinderungen anderer Menschen auf Sie? Wie gehen Sie damit um? Gibt es für
Sie einen Unterschied in der Wertung zwischen geistiger und körperlicher Behinderung?
Was wäre die schlimmste Behinderung, die Sie selbst treffen könnte?
-
Gibt es viele "unerledigte" Dinge in Ihrem Leben, für deren Regelung Sie unbedingt noch
Zeit brauchen?
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Welche Rolle spielen Freundschaften und Beziehungen zu anderen Menschen in Ihrem leben? Haben
Sie gern vertraute Menschen um sich, wenn es Ihnen schlecht geht oder ziehen Sie sich lieber
zurück? Können Sie sich vorstellen, einen Menschen beim Sterben zu begleiten? Würden
Sie eine solche Begleitung für sich selber wünschen?
Sie können eine Patientenverfügung verfassen, wenn Sie sie sich noch jung und gesund
fühlen oder wenn Sie bereits wissen, dass sie krank sind.
-
Ein gesunder Mensch wird eher allgemein bleiben und seine Werte und Ansichten beschreiben. Er
kann ja nicht auf eine konkrete Krankheit (z. B. als Folge eines Unfalls) eingehen.
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Ein kranker Mensch sollte mit Hilfe eines Arztes (Der Arzt ist dazu verpflichtet) detaillierte
Maßnahmen festlegen. Natürlich sollen auch die Werte und Einstellungen niedergeschrieben werden.
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Als Christen bezeugen wir, was in der Heiligen Schrift gesagt ist: "Gott wird in ihrer
Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle
Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage,
keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß,
sprach: Seht, ich mache alles neu." (Offb 21,3-5)
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Eine in Zeiten der Gesundheit verfasste Patientenverfügung sollte ca. alle zwei Jahre neu
überprüft werden und erneut unterschrieben werden. Ärzte halten sich im Zweifelsfall nicht an eine
Patientenverfügung, die schon vor längerer Zeit und in einer ganz anderen Situation
verfasst wurde.
Zusätzlich zu einer Patientenverfügung sollte eine oder mehrere vertraute Personen
bevollmächtigt werden, die für Sie und in Ihrem Sinne über Ihre medizinische
Behandlung entscheiden, wenn Sie selber dazu nicht mehr fähig sind (Vorsorgevollmacht).
Die deutschen Kirchen haben eine christliche Patientenverfügung verfasst. Sie beinhaltet
auch ein Formular. Die Textdatei kann von der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz heruntergeladen werden.
Ausführliche Informationen finden Sie unter:
Sie können sich vertrauensvoll an folgende Person wenden:
Christine Pöllmann,
kath. Theologin und Krankenhausseelsorgerin
im Universitätsklinikum Großhadern in München
E-Mail: christine.poellmann@seele.med.uni-muenchen.de
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Wie kann es sein, dass Menschen ein zweites Mal kirchlich heiraten?
Die unbedingte Annahme in der gegenseitigen Liebe will dem anderen das geben, was ihm gebührt und worauf er als Person im tiefsten ein "Recht" hat: das
eheliche Versprechen, welches frei von Zufälligkeiten und Launen macht. Das Ja-Wort zur ehelichen Lebensgemeinschaft ist dauerhaft und ausschließlich.
Eine Ehe kann durch die Kirche nicht geschieden werden. Die Kirche kann jedoch eine Ehe für ungültig erklären, also "annullieren".
Die Gültigkeit einer kirchlichen Ehe ist an wesentliche Voraussetzungen gebunden, wie zum Beispiel, dass das Versprechen der beiden Partner freiwillig und
nicht durch Zwang erfolgt, dass Kinder gewünscht werden ... Fehlte zum Zeitpunkt der Trauung eine wesentliche Voraussetzung, so kann die Ehe ungültig sein.
Weitere Infos:
Wann ist eine Ehe ungültig?
Ehenichtigkeits-Verfahren
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Wo sind unsere Toten?
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"Die Toten sind tot."
- "Der (deutsche) Tote (der Gegenwart) liegt (in Sarg oder Urne) auf dem Friedhof."
- "Meine Oma ist jetzt ein Stern."
- "Ich glaube an die Wiedergeburt, die Reinkarnation."
- "Den Tod erlebt man nicht." (Wittgenstein)
- "Aber auch, wenn nichts mehr aus mir wird, dann wächst doch aus meinem Grab ein Baum, den ich nähre."
Mit solchen Aussagen hat man sich vom Glauben an Jesus Christus entfernt, man ist Gott losgeworden.
Christusgläubige im Laufe der Geschichte haben eher solche Aussagen formuliert:
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"Gott ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn für ihn leben alle." (Lk 20, 38)
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"Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies
sein." (Lk 23,41-42)
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Eine frühe Antwort gibt die Alte Kirche mit ihrer Vorstellung von Sammelstellen, Orten des Harrens, verstanden als Ort zwischenzeitlicher Erfrischung, der im
Mittelalter zum Ort der Läuterung, zum Fegfeuer wurde.
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Lange Zeit galt im Volksglauben: "Im Himmel (Maria und die Heiligen), im Fegfeuer (die Mehrzahl der Verstorbenen, aber zeitlich begrenzt), in der Hölle
(die Todsünder)."
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"Wir kennen nur eine >letzte< Person, die das freilich auch nur sein kann, weil sie auch die >erste< ist."( Martin Kähler, 1896)
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"Jeder verstorbene Christ findet seine persönliche Vollendung im Tod: Das Fegfeuer findet in der Todesstunde statt" (Ladislaus Boros)
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Unsere Toten sind "im Christusleib" (Joseph Ratzinger)
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"Je näher wir bei Jesus sind, umso näher sind wir auch den Seligen." (Paul Le Seur)
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"Die Wahrheit der Hoffnung auf ein Wiedersehen unserer Toten liegt neben dem Gemeinschaftscharakter der Botschaft Christi und der biblischen Bilder vom
Leben in Christus vor allem in ihm selbst:" (Rainer Hauke)
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"Unsere Toten haben einen Ort: Sie sind in Christus auf dem Weg des kommenden Reiches Gottes. (Rainer Hauke)
www.rainerhauke.de/eschatologie.html
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Was ist der Sinn des Lebens?
Die Antwort darauf muss jeder Mensch in seinem Leben selber geben. Auf seinem Lebensweg muss er sich diese Frage ständig neu stellen und eine Antwort
finden. In den Evangelien und den anderen Teilen der Bibel wird der Weg gezeigt. Auf den ersten Blick scheint der Weg, den Jesus aufgezeigt hat, unbegehbar
zu sein. Aber zu seinem Weg gehört auch die Liebe, das Hoffen und das Verzeihen. Ein wichtiger Aspekt in der Sinnfrage ist der eigene Tod. Habe ich bislang
so gelebt, dass ich jetzt in Ruhe und "guten Gewissens" sterben kann oder habe ich etwas versäumt oder nach hinten geschoben?
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Darf man Gott anklagen und beschimpfen?
"Eigentlich habe ich ja keinen Grund zum Klagen", sagt man gerne. Klagen ist auch in der Kirche verpönt. Nur die Selbstanklage beim Sündenbekenntnis am Anfang der Eucharistie wird praktiziert. Früher war das ganz anders. In den Psalmen wird Gott heftig angeklagt, ja beschimpft: "Mein Gott, mein Gott, warum hat du mich verlassen?" sagt Jesus am Kreuz und zitiert dabei einen Satz aus dem Klagegebet in Psalm 22. Wenn man aber die Psalmen genauer liest, merkt man, dass dieses Klagen der notwendige Weg ist zum Trost in einer völlig trostlosen Situation. Wenn das Klagen auf Gott und auf die Zukunft setzt, dann heißt das, dass eben nicht alles so bleiben muss, wie es ist. So gesehen haben Klagen einen Sinn und ein revolutionäres Potential. Darum dürfen auch Klagen in meinem Gebet und im Gottesdienst Platz haben. (Quelle: aus Publik Forum, Nr.21/2002, S. 28f).
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Wer ist Jehova?
Jehova meint den Gott des alten Testaments, den wir Jahwe (ausgesprochen Jaawe oder Jachwe) nennen. Denn Juden war es aus Ehrfurcht untersagt, den heiligen Namen "Jahwe" auszusprechen. Beim Vorlesen wurde dann nicht "Jahwe" gesagt, sondern "der Herr". Damit man das auch merkte, wurde das Wort "Jahwe" so umgeschrieben und dafür die Selbstlaute vom hebräischen Wort "Herr" benutzt. Ein unwissender Leser hätte dann "Jehowa" oder so ähnlich gelesen. Für die "Zeugen Jehovas" ist Jehova der Name Gottes und er ist heilig.
Die Bibel ist für die Zeugen Jehovas Gottes Wort und wurde von Gott den Schreibern Wort wörtlich eingegeben. Wir glauben hingegen, dass die Schreiber besondere Gotteserfahrungen gemacht haben und aus dieser Inspiration heraus geschrieben haben. In der Bibel darf es für die Zeugen Jehovas deshalb keine Widersprüche, denn es ist ja 100% Gottes Wort. Trotzdem halten sie die strengen Gesetze des Alten Testaments nicht (Sabbat, Koscher leben (keine Schweinefleisch ...)). Ihre Antwort: Diese Gesetze wurden von Jesus aufgehoben. Um auch Widersprüche aufzulösen, sind viele Stellen in der Bibel der Zeugen Jehovas einfach anders als in unserer Bibel. Z.B. wird im Römerbrief des Paulus einfach das Wort "Herr" durch "Jehova" ersetzt: "Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden." (Röm 10,13). Also: Denn jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden. Im griechischen Originaltext steht hier eindeutig "Kyrios", also "Herr" und gemeint ist von Paulus Jesus Christus und nicht Jahwe. Interessant wäre, einmal einen Zeugen Jehovas zu fragen, was er von dieser Bibelstelle hält: "... den Hasen, denn er ist auch ein Wiederkäuer ..." (3. Buch Mose bzw. Levitikus 11,16). Hat sich hier Gott getäuscht und wirklich gemeint, dass der Hase ein Wiederkäuer ist? Oder steht hier in der Bibel der Zeugen Jehovas etwas anderes?
Nichts desto trotz sollten wir diese Menschen respektieren, weil sie sich so gut in der Bibel auskennen - auch wenn sie aus unserer Sicht vieles verfälschen.
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