Globalisierung ist der Prozeß weltweiter Arbeitsteilung. Staatliche Grenzen gelten für Handel und Produktion nicht mehr. Es wird in dem Land produziert,
wo es die höchsten Kostenvorteile gibt.
Die Globalisierung von Geld, Gütern und Arbeitsmärkten hat aber auch Auswirkungen auf alle anderen Bereiche in unserem Leben. Sie verstärkt auch
den interkulturellen Kontakt mit allen guten (z.B. Menschenrechte, Kennenlernnen neuer Weltbilder, Werte und Lebensformen) aber auch schlechten Seiten
(z. B. Vereinheitlichung, Fremdenhass, Vereinnahmung, McDonald's Restaurants).
Gewinner der Globalisierung sind die Konzerne und deren Aktionäre. Verlierer sind die Mehrheit der Menschen, finanziell als auch kulturell.
Nützt es einem Brasilianer, wenn er Knoblauch aus China billiger kaufen kann als brasilianischen? Ist der Sinn des Lebens die Vermehrung des Geldvermögens?
Ist eine weltweite Einheitskultur anzustreben oder ein gleichberechtigter Austausch zwischen kulturellen, nationalen und religiösen Gruppen? Warum
kehrt man jetzt wieder zurück zur reinen Marktwirtschaft, wie sie schon ohne Erfolg im 19. Jahrhundert durchgetestet wurde, wo nur Markt und
(internationaler) Wettbewerb regieren, nicht aber Solidarität, Menschenfreundlichkeit und Ökologie? Was würde da heute Jesus sagen?
(Quellen: Johannes Müller, Dialog der Zivilisation, in: Stimmen der Zeit, 1/2001, Freiburg; Thomas Hausmanninger, Aufbruch in die
neue Bürgergesellschaft?,in: Stimmen der Zeit, 2/2001, Freiburg; Gerhard L. Endres, Die Kirchen sind nicht für sich selbst da, in: Publik Forum,
1/2001, Oberursel)