![]() ![]() Taufe in Ravenna im 6. Jahrhundert |
Im Taufbecken oder Taufstein wird das Wasser aufbewahrt, das zur Taufe von Menschen, die Christen werden wollen, verwendet wird. Bei der Taufe wird aus dem Becken Wasser gefasst und über den Täufling geschüttet. Der Getaufte gehört damit zur Gemeinschaft der Christen und nimmt Teil an der Auferstehung Christi.
Aus der Bibel:
Sehr viel älter als das Christentum ist das rituelle Waschen, um "sauber" zu werden von Schuld, Dämonen usw. Die Taufe ist für die Christen sozusagen die Eintrittskarte. Die ersten Menschen, die Christen wurden, waren Erwachsene. Sie mussten sich in die christliche Lehre einweisen lassen (Katechumentat)und anfangen wie Christen, ja wie Heilige, zu leben. Sie trugen dafür besondere Kleider und durften nach einer bestimmten Vorbereitungszeit an der Eucharistiefeier teilnehmen, aber nur "ganz hinten". Nach dem Katechumenat legten sie in der Taufe das alte Leben ganz ab und tauchten komplett im Wasser des Taufbeckens unter. Durch das Untertauchen war das alte Leben vorbei und damit auch alle Sünden vergeben. Das Auftauchen aus dem Wasser bedeutete ein neues Leben in Christus und damit die volle Teilnahme an der Versammlung der Christen in der Eucharistiefeier. Das Ablegen des alten Lebens und das Auferstehen zum neuen Leben durch die Taufe ist durch die Auferstehung Jesus Christi an Ostern ermöglicht. Darum wurden die Christen an Ostern während der Auferstehungsfeier getauft. Vereinzelt werden auch deswegen heute wieder in der Osternachtfeier Kinder getauft. Auf jeden Fall wird das Wasser, das zur Taufe benutzt wird und sich im Taufbecken befindet, in der Osternacht geweiht. |
Da im Laufe der Geschichte die Einwohner ganzer Regionen Christen wurden, war die Entscheidung, dass jemand Christ wird, nichts mehr besonderes. Deswegen wurde immer mehr die Taufe der Kinder gebräuchlicher. Hinzu kam auch der Glaube, dass der Mensch von vorneherein die Sünde in sich trägt ("Erbsünde") und deswegen möglichst schnell getauft werden muss.
Die alten Taufbecken waren wesentlich größer als eine heutige Badwanne. Damit war das Hinabsteigen in das Wasser und das Untertauchen der Erwachsenen in der Frühkirche wirklich möglich. Wie es fast immer in der Geschichte ist, verlieren sich mit der Zeit Bräuche und die nachfolgenden Generationen verstehen oft gar nicht mehr, warum man dieses oder jene heute so macht. So war es auch mit der Taufe, die heute kein komplettes Bad mehr ist. Es wird heute in den meisten Kirchen nur noch Wasser über den Kopf geschüttet.
Das Taufwasser wird auch als Weihwasser verwendet. Viele Christen tauchen ihre Hand in das Wasser von Weihwasserkesseln in der Kirche, zu Hause, im Friedhof und machen das Kreuzzeichen im Gedächtnis an ihre eigene Taufe, an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus - und an unseren Tod und an unsere Auferstehung. Der Priester verwendet das Wasser auch zum Segnen von Speisen, Kreuzen, Kräuterweihbüscheln, Kerzen usw.
Das Symbol einer besonderen liturgischen Osterkerze taucht um 380 in Italien auf. Bis zum 7. Jahrhundert hat sich der Brauch der Osterkerze in ganz Rom durchgesetzt. Dabei symbolisiert die Osterkerze den über Tod und Sterben triumphierenden auferstandenen Christus.
Auf dem Schaft der Kerze ist ein Kreuz dargestellt mit großen Wachsnägeln an den Balkenenden. Die dazugeschriebenen griechischen Buchstaben Alpha (erster Buchstabe für Anfang) + Omega (letzter Buchstabe für Ende) taucht zuerst in Spanien im 7. Jhdt auf. Ab dem 9.Jhdt wird dazu die Jahreszahl in den Kerzenschaft eingeschrieben.
Die Osterkerze wird in der Osternacht am Osterfeuer entzündet und in die vollkommen dunkle Kirche gebracht. Von dieser Kerze ausgehend werden dann die Kerzen aller Gläubigen angezündet: Jesus ist Quell und Ursprung des Lichtes, des Lebens, der Erlösung. Er bringt Licht in die Dunkelheit. (Quelle: www.autobahnkirche.de)