Das Insiderfest der Christen

3 Gedanken zu Pfingsten




1. Das Insiderfest

Pfingsten gehört neben Weihnachten und Ostern zu den drei höchsten jährlich wiederkehrenden Festen der Christen. Bisher hat die Konsumindustrie noch keine zündende Idee gefunden, wie man Pfingsten kommerziell ausschlachten könnte. Tauben aus Schokolade oder ein Pingstritt als Highlight in Fußgängerzonen oder Einkaufszentren würde wahrscheinlich nicht ziehen. Sicherlich ist Pfingsten dem Kommerz sogar ein Dorn im Auge: Es wird nicht nur am Sonntag, sondern auch noch am Montag gefeiert und die Geschäfte müssen geschlossen bleiben.

An Pfingsten sind die Christen noch unter sich. Am Pfingstfest, einem jüdischen Erntedankfest, wurden die Jünger mit dem Heiligen Geist erfüllt. Das Kommen des Heiligen Geistes wird in der Apostelgeschichte (Kapitel 2) mit sehr schillernden Farben beschrieben. Das Pfingstereignis ist eines der Startlöcher unserer Religion.

2. Jesus über den Heiligen Geist


Der Heilige Geist steht bei vielen Christen und den etablierten Kirchen heute leider ziemlich im Abseits. Jesus redet jedoch in den Evangelien überraschend viel über den Heiligen Geist. Beispiele aus den 4 Evangelien:

Mt 12,31
Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. 12.32 Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

Mk 13,9
Ihr aber, seht auf euch selbst, euch werden sie an Gerichte überliefern, und in den Synagogen werdet ihr geschlagen werden, und ihr werdet vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis; 13.10 und allen Nationen muß zuvor das Evangelium gepredigt werden. 13.11 Und wenn sie euch hinführen, um euch zu überliefern, so sorgt euch vorher nicht, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. 13.12 Und es wird der Bruder den Bruder zum Tod überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich gegen Eltern erheben und sie zu Tode bringen. 13.13 Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.
Lk 11,9
Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden. 11.10 Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. 11.11 Wo ist unter euch ein Vater, den der Sohn um einen Fisch bitten wird - er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? 11.12 Oder auch, wenn er um ein Ei bäte - er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? 11.13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel [gibt], den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Joh 14,24
Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. 14.25 Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weile. 14.26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 14.27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.



3. Pfingstkirchen


Erfreulich ist einerseits, dass es in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs sogenannter Pfingstkirchen gibt. Sie entdecken den Heiligen Geist, der sie zur Begeisterung für ein aktiv gelebtes Christsein treibt. Das "Pfingsterlebnis" war ja auch für die ersten Jünger das Ereignis durch das es letztlich bei ihnen "geschnackelt" hat.

Die Pfingstkirchen sind in weniger als hundert Jahren von null auf 500 Millionen gewachsen. Ein solches Wachstum gab es in der Kirchengeschichte noch nie. Natürlich verlassen auch viele Christen die katholischen und evanglischen Kirchen und wechseln in diese neuen Kirchen.
Die Aufteilung der Christen heute und die Prognosen (die hoffentlich nicht in Erfüllung gehen):



Quellen:
Walter J. Hollenweger, Viele Tänze für ein Halleluja. Pfingstkirchen, in: Publik-Forum, Nr. 10, 25. Mai 2001
Bilder: www.renovaciondf.org, www.monasterio.org.ar/hamcards