Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben,
ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Herz und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin, und laß dir's wohlgefallen.
Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren,
und hast mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt, erkoren,
eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.
Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen,
und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen!
Eins aber hoff ich, wirst du mir, mein Heiland nicht versagen,
daß ich dich möge für und für in an und bei mir tragen.
So laß mich doch dein Kripplein sein, komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden.
Weihnachtslied von Paul Gerhardt (EG 37, V. 1,2,4 und V.9, GL 141)